Bei diversen Hochzeitsthemen ist man ja als Lüneburger schon versucht, nach Hamburg „abzuwandern“. Dort ist einfach die Auswahl an Dienstleistern sehr groß… umso glücklicher waren mein Mann und ich, dass wir unsere „Papeterie-Dame“ in Lüneburg gefunden haben – so konnten wir uns kurzerhand treffen und zusammen brainstormen, die letzten Feinheiten unkompliziert persönlich besprechen und auch einfach etwas Klönschnack über Lüneburg halten ;-)
Und so hatten wir auch die Idee eines Interviews – so lernt ihr die liebe Kathrin aka „hochzeitsschwester“ auch etwas besser kennen! Und die tollen Bilder unserer Papeterie gibt es on top auch noch – ich hoffe ihr findet sie genau so toll wie wir und unsere Gäste auch ;-)
Wie bist du zu der Leidenschaft “Hochzeitspapeterie” gekommen?
Man könnte meinen, durch meine eigene Hochzeit. Aber nein! Ich habe die Papeterie für die Hochzeit meines Bruder gestaltet, und dabei Feuer gefangen. Er kam mit ungefähren Vorstellungen zu mir und wir haben die Einladungen gemeinsam entwickelt. Natürlich habe ich unglaublich viel Herzblut reingesteckt, und wollte das Thema dann gerne weiter verfolgen. Übrigens hat mein Bruder auch etwas mit dem Namen “hochzeitsschwester” zu tun! Ich bin mit Leidenschaft Schwester, und so entstand dieser Name.
Und wie bist du zu deinem Beruf, dem Grafikdesign, gekommen?
Sehr zielstrebig und ohne Umwege, anders als man oft meint. ;-) Ich habe schon immer unglaublich gerne gemalt und gebastelt, von ganz klein auf an. Das zog sich durch die ganze Schulzeit – Kunst war immer mein Lieblingsfach, ich habe unglaublich gerne mit Bildern und Farben gearbeitet. Als es später um meine Berufswahl ging, lag Grafikdesign einfach nah! Also schlug ich diese Richtung ein und habe es nie bereut. Ich könnte mir für mich keinen schöneren Beruf vorstellen, für das Thema brenne ich einfach.
Und die Papeterie für deine Hochzeit hast du nicht selber gestaltet?
Doch, auch! Das hat auch Freude gemacht und war schön, aber dem Thema bin ich nicht weiter nachgegangen. Damals war ich auch noch nicht als “grafikschwester” selbstständig. Ich habe früher bei einer kleinen Agentur in Lüneburg gearbeitet, bin recht schnell nach Hamburg in ein Unternehmen gewechselt und habe dort im Bereich Verpackungsdesign gearbeitet und konnte meine Kreativität ausleben. Das war in einer Markendesign-Agentur und habe ich dort gemerkt, wie toll Markendesign an sich ist. Deshalb hatte ich dann bei der Gestaltung des Designs für meinen Bruder einen ganz anderen Background.
Was ist das Besondere an der Arbeit mit Brautpaaren?
Das was ich für die Paare gestalte, fühlt sich wie das Gestalten einer eigenen kleinen Marke an. Bei einer Marke versucht man ja auch, die wesentlichen Dinge, die das Unternehmen & das Produkt ausmacht, zusammen zu tragen und auf den Punkt zu bringen. Und genau das versuche ich auch mit dem Konzept und der Gestaltung von der Hochzeits-Papeterie. Am Anfang steht immer ein erstes Gespräch, in dem wir uns kennen lernen. Dadurch erfahre ich, was typisch für sie als Paar ist und durch welche Geschichten sie geprägt sind.
Das versuche ich dann alles in der Gestaltung zusammen zu führen, so dass das Paar sich darin wiederfindet! Deswegen sind auch individuelle Gestaltungen so toll – Jede Papeterie ist anders und passt ideal zum Brautpaar! Das macht natürlich am meisten Spaß.
Du bietest also sowohl individuelle Hochzeits-Papeterie an als auch fertige Sets?
Genau, beides! Ich biete sowohl Sets an, die man individualisieren kann, als auch komplett individuelles Design, was es dann so nicht nochmal geben wird.
Wie läuft so eine Gestaltung dann ab? Wie versuchst du herauszufinden, was zu dem Paar passt?
Am Besten klappt das immer durch ein persönliches Kennenlernen, und das Paar erzählt mir ganz viel über sich: Wie sie sich kennengelernt haben, was sie für Hobbys haben usw. Und auch, wie sie sich ihre Hochzeit vorstellen: Gibt es bereits ein Farbthema oder ein Motto? Viele Paare haben ja auch bereits konkrete Vorstellungen. Und so nähert man sich dem Thema Gestaltung an.
Dann mache ich Vorschläge, in welche Richtung es gehen kann, und damit geht man immer weiter in die Feinplanung. Sobald das Konzept steht, kann man dann in “Serie gehen”. Neben der Einladung sind ja auch oft Menükarten, Kirchenhefte, Tischkarten und weiteres gefragt! Und nach der Hochzeit dann die Dankeskarten.
Das ist auch besonders schön: Man begleitet das Brautpaar relativ lange, und bekommt so recht viel von den Vorbereitungen mit. Das ist wirklich toll.
Du hast ja auch unser Hochzeitslogo gestaltet. Warum findest du Logos besonders schön?
Das Hochzeitslogo ist sozusagen die Marke des Brautpaares und spiegelt das Brautpaar wieder. Hier arbeite ich gerne mit Symbolen und Zeichnungen, die dem Brautpaar wichtig sind und mit Schriften kombiniert werden.
Wird die Hochzeit romantisch? Dann darf es gerne es schnörkelig werden. Oder wird es stylisch & modern? Dann arbeiten wir mit einer klaren Schriftart und ohne verspielte Symbole. Über diese Logo-Gestaltung wird auch der Typ des Brautpaares etwas herausgestellt, und deshalb steht das ganz am Anfang der Papeterie.
Aus einem Hochzeitslogo lässt sich auch wunderbar ein Stempel produzieren, mit dem das Brautpaar dann selbst kreativ werden kann (z.B. bei den Gastgeschenken).
Kannst du schon Trends für 2016 ausmachen?
Ich finde es viel schöner, wenn die Paare sich nicht von Trends leiten lassen, sondern von ihrem persönlichen Geschmack und auf ihr Herz hören.
Wenn du deine eigene Papeterie nochmal gestalten könntest, wie sähe diese dann aus? Oder wäre es immer noch dieselbe?
Ach nein, mittlerweile nicht mehr. Das sähe ganz anders aus.
Wir haben mit einer Falttechnik gearbeitet, die Karten steckten ineinander und man konnte sie auseinanderfalten. Das war echt toll, jedoch vom Drucken her schwierig. Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal so machen würde.
Ich glaube, diesmal würde es sehr typografisch werden. Aufgeräumt und schlicht, aber schon emotional. Eure Einladungen sind auch toll – die würde ich auch nehmen ;-)
Hast du eigentlich einen “No-Go”-Tipp für Brautpaare? Z.B. keine Einladungen per Hand zu schreiben?
Klar, einen handschriftlichen Teil sollte man nur einplanen, wenn man eine schöne Handschrift hat. Das kann auch recht viel Zeit in Anspruch nehmen, aber die persönliche Note ist einzigartig. Ansonsten ist natürlich alles möglich – wenn es zum Paar passt, umso toller!
Bist du eigentlich ein großer Fan von Save-the-Date Karten?
Ja natürlich! Das ist das Erste, was an Hochzeitsgäste rausgeht, und womit man deren Vorfreude steigern kann. Es zeigt den Gästen auch schon etwas, wie das Paar feiern wird.
Vielen Dank Kathrin für dieses tolle Interview und die spannenden Einblicke in deine Arbeit!
Und, wie findet ihr unsere Papeterie? Wir sind ja immer noch ganz hin und weg vom Design. Natürlich hat es etwas Arbeit gemacht, die einzelnen Seiten der Einladungskarte mit Band aneinander zu wickeln, aber so hatte jede Einladung ihre persönliche Note.
Alles Liebe,
Eure Katharina
Sehr schöne Page